Weder konnten uns die wöchentlichen Online- Meetings der einzelnen Arbeitsgruppen zu verschiedenen inhaltlichen Themen abschrecken, noch die Initiativkreistreffen, die verteilt in Bayern und Baden Württemberg stattfanden. Weder die komplizierte Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen, noch die strukturellen und inhaltlichen Herausforderungen.
Alles immer nach getaner Bauern- oder Gartenarbeit, häufig digital, lieber aber persönlich, beim Kaffee in Ulm an der Waldorfschule, oder eben auf einem unserer zahlreichen Ausbildungsbetriebe: Schwäbische Alb, Allgäu, Frankenland oder städtischer, in Stuttgart-Möhringen – wo auch immer im süddeutschen Raum, aber stets schön, uns weiter inspirierend.
Alle an einem Strang ziehend. Dann wieder zurück in den Hofalltag mit neuen Ideen und Anregungen. Diese wurden dann dort genährt, gefüttert und bewegt, ein wenig verdaut und bearbeitet…
Alles ganz konkret, oder: Wie Klimaschutz ganz praktisch gemacht wird:
Auf nunmehr 40 Lehrbetrieben in Bayern und Baden-Württemberg können im Lehrjahr 2022 erneut 25 Auszubildende ihre biologisch- dynamische Ausbildung starten. Was sich so selbstverständlich anhört, musste durch viele Instanzen erdacht und entwickelt werden. Vor einem Jahr gab es weder genügend Ausbildungsbetriebe, noch eine Koordinatorin, noch genügend finanzielle Ressourcen, noch SeminarleiterInnen für die Lehrjahre. Albert Fink, Gründungsvater der GLS Bank, sagte einmal zu mir in einem anderen Zusammenhang: „Schöpfung aus dem Nichts“, und genau das ist ja passiert:
Aus den geistigen Impulsen einer Anzahl motivierter Demeter-Bauern ist nunmehr eine biodynamische Ausbildung hervorgegangen, an der ab März 2022 fünfzig Menschen, jung und zukunftsweisend, in der Ausbildung stehen. Motiviert und voller Ideen, wie die Höfe der Zukunft gestaltet werden können. Gut für die Menschen, gut für die Höfe, gut für die Erde, und natürlich auch gut auch fürs Klima.
Die Herausforderungen wachsen, ein großes Dankeschön!
Wir können sagen, dass wir ganz praktisch an der Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) mitarbeiten.
Viele Menschen, die sich bisher engagiert haben und dies auch weiterhin tun wollen, haben hauptsächlich im Ehrenamt gearbeitet, gedacht und entwickelt. Ausbildung junger Menschen an der Erde, der Pflanze und am Tier, Ausbildung von sozialen Kompetenzen bedeutet eine Investition in unsere lebenswerte Zukunft, ganz abseits vom politischen Betrieb, getragen durch zivilgesellschaftliches Engagement.
Mit dem Wachsen der Ausbildung wächst auch der Umfang an Planungs- und Koordinations-Notwendigkeiten und damit auch der finanzielle Bedarf: Höfe werden bei den Seminaren unterstützt, Übernachtungsmöglichkeiten gebucht und Dozenten engagiert, um nur einige Punkte zu nennen. Die Ausbildung ist für die Auszubildenden nahezu kostenfrei, durch unser aller Engagement machen wir das möglich: Die Höfe, die Landesarbeitsgemeinschaften beider Bundesländer, das Netzwerk biodynamische Bildung, Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen. Und in Zukunft auch sie?!
Herzlichen Dank! Kenneth Stange